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Ich bin es mir wert!

Alleine dieser verheißungsvolle Titel entfachte meine Neugierde und Lust auf das Seminar, welches wir vom 28.-30.07.2023 im Tagungszentrum Schmerlenbach genießen durften.

So saß ich also mit leuchtenden Augen zusammen mit den anderen 25 Weggefährten und war gespannt.

Prof. Dr. Wilma Funke, die Referentin, schaffte es sofort mit ihrer warmherzigen Art, uns alle „mental abzuholen“.

Zum Warmwerden“ starteten wir direkt mit den „Säulen der Identität“ (Hilarion Petzold)

* Leiblichkeit: Das körperliche Ich (Körper und Gesundheit)

* Soziale Beziehungen: Das soziale Ich (Familie, Freunde, Nachbarn, Kollegen)

* Arbeit und Leistungsfähigkeit: Das sinngebende Ich (Anerkennung, Erfolgserlebnisse)

* Materielle Sicherheit: Wohlgefühl und Fürsorge erleben (finanzielle Absicherung, Lebensstandard)

* Werte und Ideale: Das seelische-psychische Ich (Erlaubtes, Verbotenes, Rituale, Moral)

Jeder der Weggefährten durfte sich sein eigenes Profil (Skala 1-10) erstellen und schauen, welche Säulen „wackelig“ sind und welche Bereiche bereits stabil.

Viele Suchtkranken greifen zum Alkohol, da er als ein vermeintlich „turboschneller“ Problemlöser erscheint. Da diese Taktik auch von mir jahrelang angewendet wurde, fand ich die Einführung in Harlich Stavemanns Methodik „Frusttoleranz aufbauen“ sehr interessant und vor allen Dingen auch praxistauglich.

* Akzeptanz: So ist es ! - eine möglichst sachlich-realistische Sicht auf die Dinge

* Problemeinsicht: So was kommt von so was !  Zusammenhänge erkennen

* Einsatzbereitschaft: Von nix kommt nix!  „Ich – und nur ich – kann etwas verändern.“

Uns allen war klar, dass Resilienz und Kraftquellen den Weg in eine dauerhafte Abstinenz vereinfachen.

Um diese Themen tiefer zu beleuchten, befassten wir uns mit den Powermethoden von Emilia Morgenroth

* Optimismus

* Akzeptanz

* Lösungsorientierung

* Opferrolle verlassen

* Verantwortung übernehmen

* Netzwerk aufbauen

* Zukunft planen

Zum Punkt Lösungsorientierung fand ich auch den Ansatz interessant, dass es am besten ist, sich drei Lösungswege zu erarbeiten. Das ergibt Spielraum und lässt vermeintlich „starre“ Denkmuster aufbrechen.

Auch hier durften wir in Kleingruppen diese 7 Inhalte näher beleuchten. Was sind meine Stärke? Was kann ich nicht gut? Was würde ich gerne können und wo bin ich am Schwächsten?

Mit den Grundbedürfnissen nach Grawe (2004) bekamen wir tiefe Einblicke, warum wir manchmal so handeln, wie wir eben handeln.

Wir versuchen tagtäglich unsere Grundbedürfnisse zu stillen

* Kontrolle und Sicherheit

* Lustgewinn und Unlustvermeidung

* Bindung und Zugehörigkeit

* Selbstwertsteigerung und Erfolgserlebnisse

Ich empfinde Wilma als sehr nahbar und fand es daher auch sehr natürlich, dass wir alle uns im Rahmen des Seminars auf „Du“ geeinigt hatten.

Wilma las uns sowohl am Freitag und Samstag als Ausklang und zum Nachdenken jeweils einen Impuls/Geschichte vor.

Achte gut auf diesen Tag

Denn das Gestern ist nichts als nur ein Traum

Und das Morgen nur eine Vision.

Das Heute jedoch – recht gelebt –

macht jedes Gestern zu einem Traum voller Glück

Und jedes Morgen zu einer Vision voller Hoffnung.

Darum achte gut auf diesen Tag

(Aus dem Sanskrit)

Bei der Geschichte handelt es sich um einen blinden Jungen, der ständig in Sorge lebt, dass irgendetwas mit ihm nicht stimme. Da er sich ja selbst nicht sehen konnte, zweifelte er und war unsicher. Er braucht die Sicherheit, dass alles mit ihm in Ordnung sei und nachdem er sich einem Lehrer anvertraute und dieser ihm die Bestätigung gab, fühlte er sich sicher und konnte entspannen.

Abschließend hat mich besonders fasziniert, wie es Wilma geschafft hat, diese doch zum Teil „theoretischen“ Inhalte mit Leben zu füllen. Wir konnten uns mit Situationen aus unserem Alltag einbringen. Besonders berührt hat mich eine Teilnehmerin, die über ihre narzisstische Mutter sprach. Anhand dieser Problematik kamen Lösungsansätze im Austausch zustande.

Mein persönliches Fazit: Ich fühle mich gestärkt für meinen Alltag und bin es mir wert, täglich fürsorglich mit mir umzugehen! Vielen Dank an den Kreuzbund.

Sonja

Gruppe Aschaffenburg 2