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Selbsthilfekontaktstelle „Aktivbüro“

Die Gruppen des Kreuzbundes in der Diözese Würzburg arbeiten seit vielen Jahren eng mit der Stadt Würzburg und seiner Selbsthilfekontaktstelle „Aktivbüro“  zusammen. In dieser städtischen Einrichtung befindet sich auch die Selbsthilfeförderstelle der bayerischen gesetzlichen Krankenkassen, die sich auch um die  finanzielle Ausstattung der Kreuzbundgruppen in unserem gesamten Verbandsgebiet kümmert. Im Rahmen der Anerkennungsfeier für das Universitätsklinikum Würzburg als „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ hatten Gruppenleiter Manfred Marold, Lohr 1 und Susanne Steinig von Phönix Gelegenheit sich bei der Sozialreferentin der Stadt Würzburg und CSU – Bezirksrätin Dr. Hülya Düber (i.d.Mitte) für die vielfältige Unterstützung zu bedanken. 

Das Uniklinikum Würzburg feierte seine erneute Auszeichnung für Selbsthilfefreundlichkeit

Das Uniklinikum Würzburg darf sich auch weiterhin als „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ bezeichnen. Die erneute Auszeichnung wurde am Internationalen Tag des Ehrenamts mit einem würdigen Festakt gefeiert.

 

Würzburg. Am 5. Dezember, dem Internationalen Tag des Ehrenamts, lud das Uniklinikum Würzburg (UKW) alle an seinem Selbsthilfefreundlichkeitsprozess beteiligten Persönlichkeiten, Gruppen und Einrichtungen zu einem Festakt ins Exerzitienhaus Himmelspforten in Würzburg ein. Anlass war die erneute Auszeichnung als „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“. So darf sich das UKW schon seit dem Jahr 2019 nennen. Voraussetzung dafür war das Erfüllen der vom bundesweiten Netzwerk „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ geforderten Qualitätskriterien. Gemäß dem vom Netzwerk gepflegten dreijährigen Turnus stand heuer eine erneute Bewerbung um diesen Titel an. Dazu legte das UKW einen Qualitätsbericht mit detaillierten Informationen und Nachweisen zur bisherigen Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen zur Selbsthilfefreundlichkeit vor. Mit Erfolg: Nach der Überprüfung durch das Netzwerk wurde kürzlich die Auszeichnung für weitere drei Jahre erteilt. „Dieses hocherfreuliche Ergebnis war für uns natürlich ein Grund zum Feiern“, sagt Gabriele Nelkenstock, die externe Selbsthilfebeauftragte des UKW. Rund 100 Gäste aus der „Selbsthilfe-Szene“ folgten der Einladung.

Eine besondere Wertschätzung der Selbsthilfe
Der Festakt startete mit einer Andacht unter Leitung von Clemens Bieber, dem Domkapitular des Bistums Würzburg. Bei den anschließenden Ansprachen betonte Prof. Dr. Jens Maschmann, der Ärztliche Direktor des UKW, die Bedeutung der Selbsthilfegruppen beim „Zurechtkommen mit der Erkrankung“ – eine Unterstützung, die vom medizinischen und pflegerischen Personal des Klinikums nur bedingt geleistet werden könne.
Diese besondere Wertschätzung der Selbsthilfe durch das UKW drückt sich nach den Worten von Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt nicht zuletzt durch die Organisation einer solchen würdigen Festveranstaltung aus. Das Stadtoberhaupt nutzte sein Grußwort auch, um an das große Engagement der in diesem Jahr verstorbenen Landtagspräsidentin a.D. Barbara Stamm für die Belange der Selbsthilfe zu erinnern.
Dr. Hülya Düber, die Sozialreferentin der Stadt Würzburg, dankte allen Beteiligten für ihr Durchhaltevermögen auch unter den teils schwierigen Bedingungen der Corona-Pandemie.

Engagement mit Außenwirkung
Dass die Covid-Herausforderungen auch als Chance genutzt wurden, arbeitete Kathrin Speck heraus. „Der Selbsthilfe-Prozess ist durch digitale Lösungen gut vorangekommen“, so die Geschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Unterfranken. Nach ihren Beobachtungen entfaltet das Engagement des UKW außerdem eine zunehmende Außenwirkung: Immer mehr Kliniken der Region würden sich für den Prozess der Selbsthilfefreundlichkeit interessieren.

Viele Verbesserungen seit der Erstauszeichnung
Die in den vergangenen Jahren am Uniklinikum Würzburg erzielten Verbesserungen beschrieb Dr. Renate Fiedler, eine der beiden ehrenamtlichen Selbsthilfevertreterinnen des UKW. „Die Selbsthilfe ist nahezu in allen Bereichen durch Plakate und Flyer sichtbar, Gabriele Nelkenstock steht als Ansprechpartnerin den Selbsthilfegruppen zur Verfügung, wenn Räume oder Experten für Vorträge gesucht werden oder es sonstige Probleme zu bewältigen gilt“, schilderte Dr. Fiedler. Sie gratulierte dem Klinikum zur erneuten Auszeichnung und schloss für die Zukunft mit einer etwas modifizierten Version des Slogans des Selbsthilfefreundlichkeits-Prozesses am UKW: Gemeinsam (noch) besser.

Beim Festakt wurde stolz die Urkunde zur erneuten Auszeichnung als „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ präsentiert. Von links: Christian Schuchardt (Würzburger Oberbürgermeister) Gabriele Nelkenstock (externe Selbsthilfebeauftragte des UKW), Kathrin Speck (Geschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Unterfranken), Susanne Just (stellvertretende Selbsthilfebeauftragte des UKW), Dr. Gerhard Schwarzmann (Steuergruppe Selbsthilfe am UKW) und Dr. Hülya Düber (Sozialreferentin der Stadt Würzburg). Bild UKW / Angie Wolf

Suchthilfe im Netzwerk. Gemeinsam gegen die Sucht.

Sucht-Selbsthilfe und berufliche Suchthilfe bieten in den Haßbergen ein gutes Miteinander zum Wohle von Betroffenen und deren Angehörigen (v.l.n.r): Alfred Beck, Gruppenleiter der Kreuzbund-Gruppe im Landkreis Haßberge, Kerstin Burkert, Geschäftsführerin Kreuzbund der Diözese Würzburg und Andreas Waldenmeier, Leiter der ambulanten Sozialpsychiatrie mit Suchtberatung vom Caritasverband Haßberge e.V.

Wie Caritas und Kreuzbund passend zu der Lebenswirklichkeit der suchtgefährdeten und suchterkrankten Menschen kooperieren.

Bundesweit stützt sich die Suchthilfe, also die Hilfe, Beratung, und Therapie sowie Nachsorge für Betroffene, auf zwei Säulen: die berufliche Suchthilfe, wie sie im Landkreis Haßberge z.B. vom Caritasverbandes für den Landkreis Haßberge e.V. angeboten und vom Bezirk finanziert wird. Sowie die ehrenamtliche Suchtselbsthilfe, angeboten von Vereinen wie Kreuzbund, Anonymen Alkoholikern oder freien Gruppen. Die Kreuzbund-Gruppe Haßfurt gehört organisatorisch zum Diözesanverband Würzburg und ist Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft für Suchtkranke und Angehörige. In den Sucht-Selbsthilfegruppen des Kreuzbundes finden abhängigkeitskranke Frauen und Männer Rat und Hilfe. Es geht darum, Wege aus der Abhängigkeit von Stoffen wie Alkohol oder Medikamenten, Glücksspiel oder Medienkonsum aufzuzeigen.

 „Hilfe zur Selbsthilfe“ durch das offene Gespräch und die persönliche Begegnung

Die Kreuzbund-Gruppe im Landkreis Haßberge hat seit kurzem einen neuen Gruppenleiter. Alfred Beck, selbst Betroffener, engagiert sich seit 2017 im Kreuzbund und möchte seine guten Erfahrungen weitergeben, seine Geschichte teilen und somit anderen Betroffenen und Angehörigen helfen.

Das Ziel ist für Alfred Beck klar: „Sucht ist eine lebenslange Krankheit. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Abstinent zu werden und dies auch zu bleiben ist eine Leistung, die man insbesondere im Alltag stemmen muss. Um das zu schaffen braucht es regelmäßige Informationen, Weiterbildung und vor allem den Austausch mit anderen Betroffenen, die einen verstehen. All das bietet unsere Gruppe auf freiwilliger Basis.“ Dabei betont er, dass alle Aktivitäten des Vereins keine Pflichtveranstaltungen sind, sondern in Eigenverantwortung jedes Einzelnen geschehen. „Natürlich kann es immer sein, dass der erste Schritt durch eine Motivation von außen kommt. Sei es die Auflage vor Gericht oder der Druck durch Freunde und Familie, sich Hilfe zu holen. Aber das Dabeibleiben, das Durchhalten, das Mitmachen – all das kann der oder die Betroffene nur selbst schaffen. Wir sind da, reichen die unterstützende Hand.“

Unterstützung erhält der neue Gruppenleiter von Andreas Waldenmeier, dem Leiter der ambulanten Sozialpsychiatrie mit Suchtberatung vom Caritasverband Haßberge: „Die Suchtselbsthilfe ist ein wichtiger Baustein in der Suchthilfe. Deshalb begleiten wir die ehrenamtliche Suchtarbeit und unterstützen z.B. mit Supervisionen. Die Gruppenleiter können konkrete Probleme mit uns durchsprechen. Denn es geht ja darum, diese Selbsthilfe-Gruppe zu leiten, ohne selbst zu leiden.“

Eigenständige Hilfeansätze mit sich ergänzenden Angeboten

Berufliche Suchthilfe und Sucht-Selbsthilfe stellen zwei jeweils eigenständige wichtige Hilfeansätze im Versorgungssystem dar. Beide haben dasselbe Ziel: Sie wollen die Ressourcen und Kompetenzen von Betroffenen und Angehörigen stärken und Suchtkranke motivieren, Wege in ein suchtmittelfreies Leben zu finden, ihre Gesundheit fördern und ihnen Teilhabe am Familienleben sowie an Beruf und Gesellschaft ermöglichen. Berufliche Suchthilfe und Sucht-Selbsthilfe sind beim Erreichen dieses Ziels keine Konkurrenz, denn sie können sich gegenseitig nicht ersetzen. Sie bieten unterschiedliche, sich ergänzende Angebote.

Allein die Tatsache, dass es zwei Hilfeansätze gibt, ist bereits ein Vorteil, da Menschen unterschiedliche Bedarfe haben und so die Möglichkeit erhalten, ihren jeweils eigenen Weg aus der Sucht zu finden. Waldenmeier ergänzt: „Für viele jedoch bietet die Verbindung beider Hilfeangebote die beste Unterstützung, v. a. im Hinblick auf eine langfristige Stabilisierung. Aber erst eine gute Zusammenarbeit in Form von durchlässig gestalteten Übergängen ermöglicht die optimale Nutzung der Kompetenzen beider Hilfeansätze.“

 

Im Überblick:
Kreuzbund e. V. Gruppe Haßfurt. Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft für Suchtkranke und/oder deren Angehörige für Frauen und Männer, altersunabhängig. Ziel ist eine ausgewogene und zufriedenstellende Lebensgestaltung ohne Suchtverhalten.
Treffen: 14-tägig, mittwochs (ungerade Woche) von 18:30-20:00 Uhr im Caritashaus Julius Echter, Obere Vorstadt 19, 97437 Haßfurt. Interessenten sind jederzeit herzlich willkommen. Für Rückfragen und weitere Informationen steht Alfred Beck, Gruppenleiter, auch telefonisch zur Verfügung: 0160 6961648.
Gruppenaktivitäten: Kreuzbund Seminarprogramm, Wanderungen, Weihnachtsfeier, Weihnachtsmärkte, Besuch von Ausstellungen, Zoobesuche, etc. Bewältigung von Abhängigkeitserkrankungen und Folgeerscheinungen, Rückfallprophylaxe

Herbstwanderung der Region 1

Die Kreuzbundgruppen der Region 1 unter der Organisation von Udo aus Mömlingen machte am Sonntag den 13. November einen wunderbaren Ausflug rund um seine Heimatgemeinde. Bei tollem Wetter, guter Stimmung wanderten über 20 Weggefährtinnen und Weggefährten einschließlich Hunde durch die herbstliche Natur. Die Mittagspause nutzten wir zur Stärkung. Es war ein rundum gelungener Tag mit vielen Gesprächen und tollen Eindrücken an der Grenze zum Odenwald.

Hans-Wolfgang

Regionssprecher