Schon die Seminarbeschreibung hat mich sehr neugierig gemacht. Jetzt war es also so weit. Die Wettervorhersage war nicht so gut, aber das spielte bei allen keine Rolle. Am Freitag, Begrüßung untereinander, kurzes orientieren wer ist neu, wen kennt man und gleich ging es auch schon los.
Kerstin gab uns eine Kurzinfo zum Wochenendablauf. Unser Einstieg war eine Zeitreise in unsere Kindheit. Alles Positive was uns spontan einfiel sollte notiert werden. Für die meisten war es ein schönes Erinnern an diese unbeschwerte Zeit. Wenig, oder gar nichts Positives zu entdecken, war für manche eine schwere Erkenntnis. Die ganzen Schlagworte wurden von Elke an die Pinnwand geheftet sodass man das komplette Ergebnis sehen konnte. Sehr interessant.
Es folgte eine kleine Geschichte vom Loslassen—wir wollen unbelastet in dieses Seminarwochen- ende starten. Loslassen-nicht nur vom Negativen, nein auch manch Positives, was wir ja gerne machen, z.B. Pflege eines nahen Menschen, müssen wir gedanklich mal loslassen und nur an uns denken. Bei unserer kleinen Wanderung zur Grotte, konnten wir diese Themen bei Gesprächen untereinander vertiefen. An der Grotte befinden sich Sitzmöglichkeiten, sodass ein stilles Inne-halten und Meditation möglich waren. Es wurde eine Kerze für unsere lieben Verstorbenen an der Grotte abgestellt. Die Geschichte, Zug des Lebens, machte uns allen klar wie endlich und kostbar unser Leben ist. Fürbitten zum Thema, Erkennen, Entspannen, Durchatmen, Ruhen, Rasten, Halt und Loslassen wurden von Elke vorgetragen.
Nach dem Abendessen trafen wir uns wieder in unserem Seminarraum. Bevor es weiterging, wurden die Fahrgemeinschaften für Samstag festgelegt. Eine Kreativarbeit zum Thema -Loslassen- war angesagt. Zum Einstieg hörten wir die Geschichte vom Festhalten und Loslassen, danach schrieb jeder für sich auf einen Zettel, was er Loslassen möchte. Die Zettel wurden in Blumentöpfe, die jeder bemalen, bekleben oder ausschmücken konnte, gelegt und mit Blumenerde und Blumen-samen befüllt. Das Ritual des Loslassens, wurde uns hier bildlich gemacht, etwas Neues entsteht. Wir waren alle mit Begeisterung dabei.
Am Samstag 8.45 Uhr Abfahrt zur Thüringer Hütte. Alle gut verpackt um jegliche Wetterkapriolen durchzustehen. An der Kapelle, Befindlichkeitsrunde, es war alles Bestens, der Text Wegbegleiter, eine kurze Einstimmung für unseren heutigen Tag. Wir marschierten Richtung Hochrhönweg los. Mit jedem Höhenmeter wurde es immer nebliger. Die Blumenwiesen, der Regen, der dichte Nebel eine richtige mystische Stimmung. Das hat alle in seinen Bann gezogen. Trotz dieser Wetterlage, Gespräche und Lachen, manch einer auch ganz still für sich, sehr beeindruckend. Auf dem Hochrhönweg, Richtung Schwarzes Moor zeichnete sich, auf Grund der Wetterlage ab, dass die komplette Wanderung an diesem Tag nicht machbar ist. Für die Seminarleitung war unsere Sicherheit erste Priorität. Aus diesem Grund wurde am Schwarzen Moor, die Hälfte der Strecke, abgebrochen. Bei Kaffee und Kuchen, das hatten wir uns alle verdient, blieben wir, zwar durch-nässt, aber bester Stimmung noch eine Weile sitzen. Nach einer ausgiebigen Dusche und einer kleinen Auszeit ging es dann weiter mit unserem Seminar. Eindrücke, Ängste, aber auch Gefühle, die uns auf unserer Wanderung in den Sinn kamen und uns beschäftigen wurden im großen Plenum besprochen. Zusammenhalt und das gegenseitige Unterstützen das macht unsere Gemeinschaft im Kreuzbund aus.
Nach dem Abendessen begaben wir uns auf eine Traumreise. Wir gingen auf die Reise in unser Inneres Haus, das dringend renoviert werden musste. Langsam, Stück für Stück. Die Parallelen zu unserem Leben und unserer Erkrankung waren jedem sofort bewusst. Zum Abschluss hatten wir noch eine richtig spannende Kleingruppenarbeit bzw. danach die Ergebnisse in der Runde diskutiert. Das Wort KREUZBUND haben wir gestückelt, jeden Buchstaben ausgearbeitet, welche Bedeutung hat das für dich. Unsere Ergebnisse sage ich nicht, denn das ist eine super Gruppenarbeit für euch.
Am Sonntag nach dem Frühstück war wie von Geisterhand ein Aktiv Parcours zum Thema: Mit anderen Augen— für uns entstanden. An 16 Stationen mit verschiedenen Aufgaben, z.B. optische Täuschungen, Du schaffst das, Wer bin ich, Rauschbrillen-Parcours, Mein Wendepunkt und vieles mehr. Ich sage euch, eine Herausforderung. Wir hatten noch Zeit für eine kleine Runde und dann ging es auch schon ans Abschiednehmen.
Die Gruppenarbeit, die Kleingruppen oder die Zweierteams, Gespräche beim Wandern, unser Teamgeist, für mich ein tolles Seminar das ich noch lange in Erinnerung behalten werde.
DANKE an Roland, Kerstin und Elke. Ich weiß eure Arbeit zu schätzen.
Ein Weggefährte
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