REIN IN DIE SUCHT – RAUS AUS DER SUCHT
REIN IN DIE SUCHT – RAUS AUS DER SUCHT
„Voll gut“ beschrieb es eine der Seminarteilnehmer*innen, „bereichernd“ eine andere. „Abgefüllt“ mit Eindrücken, Erkenntnissen und Emotionen ging wohl jede*r der 25 Teilnehmer*innen nach Hause. Vom 4. bis 7. April 2024 fand in Oberelsbach das Seminar „Rein in die Sucht, raus aus der Sucht“ unter Leitung von Birgit Ruland statt.
Sehr viele Teilnehmer kannten sich bereits, die wenigen „Ersties“ wurden herzlich in der Runde am ersten Abend begrüßt. Auch wurden individuelle Themenwünsche herausgearbeitet. Einigkeit herrschte bei der Feststellung, dass alle Betroffenen in der Sucht einen ständigen Begleiter gefunden haben.
Der Samstag war dann unterteilt in REIN und RAUS.
Dass die Wege in die Sucht zwar verschieden lang und schmerzhaft, aber nicht immer gleich sind, jedoch alle im Kontrollverlust enden, darüber waren sich alle (in einzelnen Kleingruppen) einig. Interessant war in diesem Zusammenhang die Frage, ob der Weg hinaus aus der Sucht genau so lange dauert wie der Weg hinein und dass es im Grunde genommen kein endültiges Raus gibt. Auch bei der Schilderung des Turning Point wurden die unterschiedlichsten Beweggründe diskutiert. Diesen Wendepunkt nochmal nachspüren konnte eine Teilnehmerin während eines Rollenspiels, eine Erfahrung voller Emotionen für alle Beteiligten.
Zahlreiche Rollenspiele, die teilweise überraschend positive, aber auch äußerst emotionale Erkenntnisse für die jeweiligen Protagonisten aufzeigten, gab es dann am Nachmittag, der Wegen aus der Sucht gewidmet war.
Hier zeigte sich u.A. die Wichtigkeit der sozialen Kontakte und der mögliche Einfluss des familiären Umfeldes auf die Stabilität des Einzelnen. Auch hier wurde in Kleingruppenarbeit wieder deutlich, wie unterschiedlich die einzelnen Situationen sich darstellen und wie wichtig die Aufarbeitung von Konflikten ist. Auch im Hinblick auf die Stärkung des Selbstwertgefühls ergab sich Vieles, so z.B. welche große Rolle hier die Selbstfürsorge spielt.
Der Sonntag Vormittag war dann der Frage gewidmet was wirklich wichtig ist. Zunächst wurde sich darüber wieder in Kleingruppen ausgetauscht. Als die zusammengetragenen Ergebnisse dann auf ovalen Kärtchen schriftlich fixiert vor uns lagen und wir diese in Form einer Pusteblume ausgelegt hatten, ergab sich, dass deren zentraler Mittelpunkt die Abstinenz ist, um die sich alles andere herum gruppiert. Wie wichtig der Kreuzbund für alle ist, war dabei deutlich zu sehen.
Im Ohr bleiben wird wohl allen der Song von Hannes Wader und Konstantin Wecker „Gut wieder hier zu sein“, der voll zur Kreuzbund-Hymne erklärt werden könnte, sowie das Gedicht „Die Fußwaschung“ von Christian Morgenstern, das uns Birgit zum Abschied mit auf den Weg gab und der an dieser Stelle nochmals unser herzlicher Dank gilt.
Ich danke dir, du stummer Stein, und neige mich zu dir hernieder: ich schulde dir mein Pflanzensein.
Ich danke euch, ihr Grund und Flor, und bücke mich zu euch hernieder: Ihr halft zum Tiere mir empor.
Ich danke euch, Stein, Kraut und Tier, und beuge mich zu euch hernieder; Ihr halft mir alle drei zu Mir.
Wir danken dir, du Menschenkind, und lassen fromm uns vor dir nieder, weil dadurch, dass du bist, wir sind.
Es dankt aus aller Gottheit Ein- und aller Gottheit Vielfalt wieder. In Dank verschlingt sich alles Sein.
Jutta-Katharina Metz
KB Gruppe Würzburg II
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